Offener Brief an den Bezirksrat Betreff « Liegenschaften des Bezirk Einsiedeln»

Was plant eigentlich der Bezirk resp. dessen Bezirksrat mit Liegenschaften, welche zurzeit oder in naher Zukunft nicht in Gebrauch sind? Diese Frage kann man sich des Öfteren stellen, wenn man durch unseren schönen Bezirk Einsiedeln flaniert. Eine kleine Einsiedler Herbstwanderung sozusagen. Mit Start im Paracelsuspark erspäht man bereits den Einsiedlerhof. Manche mögen sich noch an die Zeit im Kindergarten erinnern, der dort einst war. Verwaltung an bester Lage könnte auch die Anschrift lauten. Seit etlichen Jahren schon steht dieses Gebäude an einer Toplage, doch wirklich erneuert wurde nichts. Ein alter Bunker bei dem die bröckelnde Fassade ein Bild seines Daseins ideal repräsentiert. Plant hier der Bezirksrat etwa (Alters-)Wohnungen oder Büroräumlichkeiten mit einem schicken Kaffee oder Teeladen im Erdgeschoss? Man kann nur munkeln.

Wer flanieren will, der kommt an der Hauptstrasse in Einsiedeln nicht vorbei. So erblickt man im Unterdorf plötzlich ein legendäres Gebäude, welches dem alten Namen nach sich noch im Zentrum von Einsiedeln befand. Die Rede ist vom ehemaligen Dorfzentrum, welches heute besser bekannt ist unter dem Namen „Zwei Raben“. Es ist beinahe ein halbes Jahr her als in besagtem Gebäude die Bezirksgemeinde stattfand und über den Kredit für dessen Potentialanalyse diskutiert wurde. Ob hier wohl bereits erste Ergebnisse oder ein Fortschrittsbericht vorliegen, ist nur in den Sternen zu deuten. Vielleicht kann der Bezirksrat wissbegierige Bürger weiter aufklären. Eine riesige Fläche, welche immer nur interimistisch genutzt werden kann, aber Niemanden wirklich befriedigt.

Für Naturliebhaber oder Sportfanatiker bietet die Strecke zwischen Einsiedeln und Trachslau ein ideales Naherholungsgebiet. So sieht man von Weitem bereits das grosse Gerüst für den Neubau des Schulhauses in unserem kleinen Viertel. Wohlbemerkt noch im Bau, und entsprechend wird das Alte noch genutzt, stellt sich schnell die Frage, was denn mit dem alten Gebäude genau passiert. Das frisch erstellte Schulhaus wird sicher ein gewisser Stolz im Viertel darstellen. Dem gegenüber steht dann ein leerer Schulkomplex, über dessen künftige Nutzung nur spekuliert werden kann und wohl oder übel zu einer Ruine mutieren wird. Plant der Bezirksrat etwa hier ein neues Asylheim, um dem Viertel weiter Leben einzuhauchen und so die Integration vorantreiben will?

Viertelwechsel, anderes Schulhaus. Willerzell verfügt über ein Lehrgebäude, welches eher den Namen Ruine verdient hätte. Vielleicht will man den Lehrstoff über das Mittelalter den Schülern so am eigenen Leib vermitteln. So ist zu hören, dass WC’s im Gebäude geschlossen werden mussten, da es nicht mehr verantwortbar ist, dass jemand in diesen sein Geschäft verrichtet. Jedem Viertel wird ein Schulhaus erneuert, nur dieses lässt man links liegen. In Trachslau würde in absehbarer Zeit ein Schulhaus frei werden. Schwebt hier etwa der Gedanke im Raum, dass die Kinder vom Willerzell dorthin zur Schule gehen?

Nicht viel anders scheint die Situation um den alten Werkhof inmitten von Einsiedeln. Ist ein neuer da, schert sich Niemand um den alten. Dieses Gebäude scheint vor sich hin zu vegetieren, ohne dass sich jemand die Mühe macht auch hier eine weiterführende Nutzung zu überlegen. So weckt es Gefühle, dass nun dies mehr einer Abstell- und Gerümpelhalde ähnelt, um den schönen Schein des neuen Werkhofs nicht zu trügen. Den utopischen Ideen mögen keine Grenzen gesetzt werden, so hat vielleicht der Bezirksrat auch hier schon eine wundersame Vorstellung, wie beispielsweise ein Jugendareal mit Mittagstischen und Kitas.

Es gibt also noch ungeschliffene Diamanten im Bezirk Einsiedeln, von denen der Bürger gerne in gewisser Weise profitieren möchte, denn keine Nutzung ist wohl die miserabelste Option. Viele Mieteinahmen oder Verkaufserlöse entgehen dem Einsiedler Souverän. Möge der Bezirksrat rund um Fredi Zehnder, welcher nun etwas mehr als 100 Tage im Amt ist, die Probleme ebenfalls erkannt zu haben und alles in seiner Macht Stehende tun, dass Einsiedeln künftig brilliert. Auf eine erste kurze Stellungnahme bis Ende Oktober sind wir sehr gespannt. Die gesamte Aufbereitung wird sicherlich mehr Zeit in Anspruch nehmen, aber erfahrungsgemäss muss man ja zuerst einmal starten.

Fredi Kälin (Kantonsrat) im Namen des SVP Vorstands Einsiedeln