Lizenz zum Winken, nein danke

Zur Teilrevision Geschäftsordnung des Kantonsrats

Ein wichtiger Teil der Abstimmungsvorlage ist das angedachte Einrichten eines Livestreams (wie bei Big Brother) für die Kantonsratssessionen. Während ein paar Wenige Interessierte das Geschehen verfolgen würden, muss befürchtet werden, dass der Nutzen ansonsten gering ist. Zumal das Gesagte in den Protokollen nach wie vor nachgelesen werden kann oder man auch vor Ort anwesend sein darf. Bedauerlicherweise ist auch zu erwarten, dass die Kameras einzelne Parlamentarier derart aphrodisieren werden, dass die Voten noch länger,  redundanter und zahlreicher werden. Wenn dann noch irgendjemand ab und zu in die Kamera winken würde, wäre es für mich keine Überraschung. Bereits heute ist der Parlamentsbetrieb zäh genug. Eine zusätzliche Stimulanz, die nur zu mehr Wortmeldungen ohne Zusatznutzen führt, darf getrost abgelehnt werden.

KR Roland Lutz, Einsiedeln